TREFFPUNKT BIBLIOTHEK: Chapeau, Fräulein Doktor!

Ja, wer hätte das gedacht? Am Ende des 18. Jahrhunderte erringt eine Heranwachsende eine hohe Ehre; dank ihrer beeindruckenden Bildung wird ihr die Doktorwürde in Philosophie verliehen. Damit ist sie nach Dorothea Christiane von Erxleben (Medizin) die zweite Frau in Deutschland, der ein akademischer Grad zuteil wird; erst 150 Jahre später ist dieser Umstand kein besonderer mehr. Aber noch heutzutage hören wir konservative Stimmen, die das Dasein der Frau immer noch auf Kirche, Küche, Kinder beschränken wollen. Welch ein Rückfall in finstere Zeiten.
Dorothea war ein fröhliches, wissbegieriges und überaus phantasiebegabtes Kind. Ihr Vater förderte sie nach Kräften. So sprach Dorothea schon früh Latein, Französisch, Englisch und Italienisch. Sie unternahm mit ihrem Vater mehrere Reisen, die wichtigste war wohl ihr Aufenthalt in Italien.
Das 50. Jubiläum der Georg-August-Universität Göttingen und der Ehrgeiz führender Akademiker, dem Jubeljahr 1785 etliche Glanzlichter aufzusetzen, eröffneten der 17-Jährigen die damals sensationelle Möglichkeit, Examina abzulegen, um die Doktorwürde zu erlangen.
Welchen Prüfungsfragen musste sie sich stellen? Welche Note bekam sie?
Diesem Thema und viel mehr widmet sich Bernd Kemters kleine Erzählung.
Der Eintritt ist frei.
Webseite: https://www.gera.de/event/treffpunkt-bibliothek-chapeau-fraeulein-doktor